Kohlezeichnungen
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Nach 10 Jahren Pause begann ich wieder, mit Kohle zu zeichnen. Dazu kaufte ich verschiedene Zeichenblöcke mit unterschiedlichen Größen und Papiersorten und eine Menge Kohlenstifte.
Ich zeichnete mit Begeisterung, aber es kam nichts dabei heraus, ich konnte nicht die gewünschte Wirkung erzielen, da ich mir die falschen Materialien gekauft hatte, die nicht zusammenpassen. Nach dem Zeichnen betrachtete ich enttäuscht die fertigen Skizzen.
Ich hatte Linien verschiedener Dicke versucht, mit dem Finger zu verwischen. Leider konnte ich keine komplizierteren Motive mit der Kohle zustande bringen. Bereits die ersten Striche ließen sich schwierig verwischen. Verwischte Kohlenpartikel gruppierten sich auf der Zeichenfläche in körnigen Flecken. Ich kaufte mir ein anderes Papier und besorgte noch mehr verschiedene Kohlenstifte.Vielleicht würde ich dieses Mal erfolgreich sein? Leider erwartete mich eine weitere Niederlage.
Was ist los? Warum kann ich nicht zeichnen und diese Technik verwenden wie vor 10 Jahren? Damals habe ich bis zu 50 Porträts täglich gezeichnet und es war ein Klacks für mich. Was für eine elementare Sache habe ich vergessen, dass mir alle meine Zeichnungen jetzt nicht mehr gefallen?
Versehentlich drehte ich ein beiges Papier mit rauer Oberfläche auf die glatte Seite um. Das war des Rätsels Lösung! Die darauf folgenden Zeichenversuche liefen wie am Schnürchen und brachten die erwünschten Effekte. Nun konnte ich eine Vielzahl von Motiven mit unterschiedlicher Kohlenhärte zeichnen.
Wenn jemand von euch schon am Anfang auf solche Probleme stößt, dann verzichtet er wahrscheinlich auf diese Zeichentechnik.
Er glaubt nicht, dass Kohlenstifte gute Ergebnisse liefern können. Es muss jedoch eine Voraussetzung erfüllt sein, nämlich das richtige Papier mit der entsprechenden Kohlenstifthärte. Aber wie soll man das denn erkennen, wenn man noch gar keine Versuche gemacht hat? Daher einfach ausprobieren und alle mögliche Materialien testen, z.B. körnige Dichte und die Art, wie Flecken und Striche verrieben werden. Die Kohlezeichnung bietet hervorragende Ergebnisse und wird von vielen Künstlern unterschätzt. Sie sollten auch bedenken, dass nicht jedes Thema, das wir gerne umsetzen würden, auch für das Zeichnen mit Kohle geeignet ist. Mit der Kohle ist es leicht, große Motive, wie Porträts oder vergrößerte Fragmente von Architektur, zu skizzieren, ohne unnötige Details. Details sind ein Ärgernis in dieser Technik, da die Weichheit des Zeichenwerkzeugs – das Kohlenmaterial – uns dazu zwingt, in einer besonderen Weise zu zeichnen. Wir sollten als Erstes entscheiden, welche Seite der Linien man beschattet. Es ist sinnvoll, einen dicken Strich zu zeichnen, um genügend Kohlenstaub auf dem Papier zu erzeugen, der dann mit einem Finger, einem Papierwischer, Knetgummi oder einer harten Bürste verwischt wird, um Tonübergänge zu erreichen. Im Artikel „Kohlezeichnungen“ können Sie die geposteten Fotos über den Entstehungsprozess der Zeichnungen sehen.
Betrachten Sie die Anfangsphase und die endgültige Form. Offensichtlich waren starke Striche beim Erstellen der Zeichnungen sehr wichtig, die dann auf dem Hintergrund des dunklen Walddickichts verwischt wurden. Die starken Konturen wirken zunächst stark übertrieben. Wenn man diese aber mit dem Finger verwischt, werden sie harmonischer wirken. Nun muss man einen speziellen Knetgummi benutzen, um den überschüssigen Kohlenstaub abzuwischen und schon verlieren die dicken Linien ihre Stärke, ersetzt werden sie durch ineinander verschmolzene Konturen. Mit dem Radiergummi erzeugen wir auf sehr einfache Weise hellere Fleckenschattierungen, die den gezeichneten Figuren Leuchtkraft und Tiefe geben. Nach dem Verreiben der Kohlenpartikel verlieren dunkle Flächen jedoch an Kontrast und lassen sich nicht mehr verdunkeln. In diesem Fall ist Fixierspray sehr hilfreich. Es reicht, das gesamte Bild zu fixieren und schon können wir weiter zeichnen. Aber seien Sie sich bei dieser Entscheidung sicher, weil der Schritt später nicht rückgängig zu machen ist. Eine Kohlezeichnung kann auf fixierte Flächen neu gezeichnet werden. Wir können in die abgeschwächten schwarzen Flecken mit Leichtigkeit neue Schwärze dazu reiben. Die Technik der Kohlezeichnung ist sehr nützlich für die künstlerische Arbeit, aber sie ist auch schwer in der Praxis umzusetzen. Mit ihr können wir relativ schnell mehrere Zeichnungen durchführen und keine Zeit auf unnötige Bewegungen verlieren, wie z.B. in der Bleistiftzeichentechnik. Wenn wir uns ausreichend Kohlenstiften auseinandergesetzt haben, können wir die Skizzen mit farbigen Pastellkreiden bereichern, dann wird die schwarz-weiß-Zeichnung zur Malerei. Beschreibungen zu verschiedenen Zeichentechniken: Bleistift, Buntstift und trockene Pastelle werde ich bald in den nächsten Artikeln beschreiben.
Bleistiftzeichznung
Zeichenmotive 1080×1920 pixel:
http://youtu.be/PUaGch8whLw
http://www.youtube.com/watch?v=jXwa2Li19vI&feature=plcp&context=C39ad24bUDOEgsToPDskIb0-o4YDn78s2sXGCRNWPV
Da bin ich wieder. Oh, neue Skizzen! Wunderbar, wie detailliert alles beschrieben ist.
Das hat wirklich Potenzial zu einem Kunstbuch. Ich hoffe, dass du da mal jemandem über den Weg läufst, der deine Arbeit so wertschätzt wie ich und dich zu einem berühmten Maler macht! Denn nur Talent hilft manchmal nicht, man muss auch Glück haben und die richtigen Leute kennen. Viel Erfolg weiterhin!
Wirklich sehr sehr tolle Bilder. Bin sehr beeindruckt.
Ich finde die Bilder und die Beschreibung auch super. Zwar bin ich eine geübte Zeichnerin und kann solche Bilder auch zeichnen, jedoch identisch nur mit Bleistift. Ich bin schon manchmal verzweifelt, weil meine Kohle nicht richtig verwischet ist. Dann kann man zeichnen, aber eine neue Technik ausprobieren klappt nicht. Jetzt habe ich den Durchblick, dank der tollen Beschreibung und Anleitung.
Jetzt kann ich endlich auch mit Kohle durchstartenh und mir einige weitere Kniffe aneignen. Vielen Dank dafür. 🙂
Ich bin auf weitere Werke gespannt.
Die Idee mit der Hand nachzuarbeiten Wischtechnik ist wirklich toll. Werde ich auch gleich probieren. Ansonsten bleibt zu sagen: Schöne moderne Bilder. Weiter so…
Marleen
Die Idee mit der Hand nachzuarbeiten Wischtechnik ist wirklich toll. Werde ich auch gleich probieren. Ansonsten bleibt zu sagen: Schöne moderne Bilder. Weiter so…
Marleen